Burnout verstehen – Schütz dich davor auszubrennen [Episode #041]

Vom Burnout-Syndrom hat fast jeder schon einmal gehört, hat es im eigenen Umfeld erlebt oder kennt es sogar aus eigener Erfahrung. Wie du vielleicht weißt, hatte ich selbst vor vielen Jahren ein Burn Out.

Hoch motivierte und langfristig überforderte Menschen haben ein erhöhtes Risiko an einem Burnout zu erkranken.

Die meisten Personen die einen Burnout erleiden, brennen sehr für ihren Beruf. Irgendwann einmal hatten sie wahnsinnigen Spaß an ihrer Arbeit, haben diese mit voller Leidenschaft und voller Energie ausgeführt, bis es ihnen dann irgendwann einfach zu viel geworden ist.

Was ist ein Burnout-Syndrom eigentlich?

Wörtlich übersetzt bedeutet es soviel wie „ausgebrannt sein“. Genauso fühlen sich die meisten Betroffenen auch. Sie sind am Ende kaum noch in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen. Die meisten Patienten / Patientinnen klagen über emotionale Erschöpfung.

Sie fühlen sich überfordert, ausgelaugt, frustriert, energielos und müde. Sie schlafen trotzdem schlecht und können sich kaum noch konzentrieren. Die allgemeine Leistungsfähigkeit nimmt rapide ab und sie sind dem Leistungsdruck einfach nicht mehr gewachsen. Ist der Geist krank, kann es auch zu körperlichen Beschwerden kommen wie zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Phasen einer Burnout-Erkrankung

Ein Burnout-Syndrom entsteht nicht von heute auf morgen. Es ist ein schleichender Prozess, den Experten in mehrere Phasen einteilen:

Phase 1: EnthusiasmusMan geht voller Elan und mit ganzem Einsatz in den Tag. Egal ob privat oder beruflich – man möchte etwas schaffen. Man steckt sich hohe Ziele. Erreicht man diese Ziele jedoch nicht, wird man schnell unzufrieden. Das Selbstwertgefühl sinkt.

 

Phase 2: StagnationMan realisiert langsam, dass man an seine Grenzen stößt. Man tritt auf der Stelle. Das Gefühl der Enttäuschung macht sich breit und doch macht man weiter. Man kitzelt noch einmal die letzten Reserven hervor, um vielleicht doch noch sein Ziel zu erreichen.

 

Phase 3: FrustrationDas Ziel liegt in weiter Ferne oder wurde viel zu hoch angelegt. Frustration, Machtlosigkeit und Ratlosigkeit machen sich breit. Man wird gleichgültig und abgesehen davon spürt man spätestens jetzt die körperlichen Begleiterscheinungen.

 

Phase 4: ApathieIn dieser Phase funktioniert man nur noch. Das Aufstehen am Morgen fällt einem schwer. Die normalsten Dinge, selbst Hobbys werden einem zur Last. Man zieht sich zurück und wird schnell in allen Bereichen des Lebens handlungsunfähig.

Körpereigener Stress ist wichtig

Klingt vielleicht seltsam.- ist aber rein physiologisch so.

Damit wir morgens überhaupt aufstehen können und Energie haben, wird der Körper in der Früh ganz langsam mit dem Stresshormon Cortisol geflutet. Ist das nicht der Fall, kommen wir nicht aus dem Bett und haben keinen Antrieb. Wir brauchen also das Cortisol, um aktiv zu werden und durch den Tag zu kommen. Dieses Stresshormon sollte gegen Abend weniger werden und wird dann durch das Schlafhormon Melatonin abgelöst. Melatonin baut das Cortisol langsam ab, bringt unseren Körper zur Ruhe und sorgt dafür, dass wir schlafen können.

Natürlich kennen wir solche Situationen, in denen unser Herz wie wild pocht, weil wir z.B. vor einer Prüfung stehen, ein Bewerbungsgespräch haben oder eine Präsentation vor vielen Menschen halten sollen. Solche Stresssituationen brauchen wir, um vollkommen bei uns zu sein und die totale Konzentration auf uns zu haben.

Ein gewisses Maß an Stress ist also durchaus notwendig, damit wir uns gut konzentrieren und unserer Arbeit nachgehen können. Ist das nicht der Fall und unser Körper baut das Cortisol nicht mehr richtig ab, entsteht für den Körper eine wirkliche Stresssituation. Der Körper steht dann unter Dauerstress.

Individuelle Stressbewältigung ist von zentraler Bedeutung

In unserem Alltagsleben, privat und beruflich, müssen wir Leistung erbringen, Anforderungen erfüllen und mit Konflikten umgehen. Solche Situationen können auch Stress hervorrufen und hier gilt es gut damit umzugehen und diese wieder auszugleichen.

Was sind für uns also solche Stressauslöser und was sind unsere Ressourcen aus denen wir wieder Kraft und Entspannung schöpfen können?

Es sollte eine Balance zwischen Belastung und Regeneration geschaffen werden, wobei hier einer subjektiv erlebten Entspannung und Bewegung eine große Bedeutung zugeschrieben wird. Ist irgendwann der Punkt erreicht, wo diese Balance nicht mehr gehalten werden kann, kommt es zu einer akuten Stressreaktion für unseren Körper und wir geraten in eine Erschöpfung bzw. werden krank. Daraus kann eine Erschöpfungsdepression entstehen.

Die persönlichen Stressverstärker finden

Es sollte regelmäßig eine Reflektion stattfinden:

  • Was ist es, das uns so wahnsinnig stresst? Welche Situationen bringen uns auf die Palme?
  • Was ist wirklich wichtig im Business oder im Privatleben?
  • Was steht ganz oben auf der To-Do-Liste und was kann warten?
  • Wie können wir hier entschleunigen und zwischendurch auch etwas Gutes für uns tun?

Wir brauchen uns nicht rechtfertigen. Und wir brauchen niemandem Rechenschaft darüber ablegen, warum wir gerade das tun was wir tun, weil es uns gerade einfach gut tut und entspannt.

Wir können nur dann gut sein, eine gute Arbeit leisten oder eine gute Partnerschaft leben, wenn wir unsere Batterien regelmäßig aufladen.

Von Glaubenssätzen befreien

Wir sind alle mit bestimmten Glaubenssätzen groß geworden. Diese Glaubenssätze haben sich sogar ziemlich stark in uns manifestiert und diese führen teilweise auch zu Stressreaktionen. Solche Dinge wie z.B. „sei vorsichtig“, „ich kann das nicht“, „sei perfekt“, „sei stark“, „sei beliebt“ usw. können für uns absolute Stressverstärker sein und prägen unser Leben.  Wir können nicht allen Menschen gefallen oder es allen recht machen.

Daher ist es ungemein wichtig, solche Glaubenssätze loszulassen. Das gelingt sicher nicht von heute auf morgen, denn fest verankerte Glaubenssätze mit denen man groß geworden ist, packt man nicht einfach so in eine Schublade. Es ist ein Prozess. Doch geht man diesen an, wird man mit der Zeit gewinnen.

Ausdauersport hilft

Ein Burnout-Syndrom kann durch Ausdauersport gemildert werden, weil der Sport zum Abbau von Cortisol beiträgt. Ausdauersport regt das Serotonin-System an, und wirkt wie ein Medikament . Draußen in der Natur, in Kombination mit der wohltuenden Wirkung vom Sonnenlicht wirkt sich der Ausdauersport positiv auf unser Wohlbefinden aus.

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Über mich

Meine Name  ist Béatrice Drach – mein Herz brennt für die Bewegung und für die Frauengesundheit.

Als Expertin für Midlife Fitness – also das körperliche und mentale Training in der Lebensmitte – möchte ich Dir zeigen, wie Du selbst die Steuerfrau eines fitten, vitalen, gesunden und aktiven Lebens sein kannst.

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